Der Untergang der Titanic

Hans Magnus Enzensberger

____________________________________________

 

 

18. Gesang

Dieser Gesang spricht über die Rettungsboote, während der Katastrophe und nachdem die Titanic untergegangen ist. Die Leute in diesen Rettungsbooten sprechen über die Schreie, die aus dem Wasser zu ihnen herüber hallen. Manche Leute in den Rettungsbooten möchten zurückgehen, um einigen Ertrinkenden ihre Hilfe zu geben, sie in ihre Boote zu ziehen. Aber andere sagen, dass es zu viele Leute im Wasser gibt und dass sie nicht alle retten können, und wenn sie zurückfahren, werden alle Hilfesuchenden das Boot kippen.

Was kann man tun? Hier gibt es eine ganz schwere Frage. Es gibt keine wirkliche Antwort. Nicht viel später hören die Menschen keinen Schrei mehr. Alle sind jetzt tot, die Menschen können niemand sehen, aber alle sind bestimmt tot, wenn alles ruhig ist. Sie sind in dem eiskalten Wasser erfroren. In das Rettungsboot haben diese Leute eine gute Chance uberzuleben. Wenn Man kurz vor Tod ist, kann Man uber andere Menschen denken, oder ist nur sich selbst wichtig. Wenn das Boot zuruck fahrt, konnen es bestimmt ein Paar Leute retten. Man muss entscheiden, ob es Wert hat, einige Leute zu versuchen zu retten, wenn es moglish ist, alle zum Tod zu kommen. In diese unvorstellbare Situation, kann Man diese Frage richtig antworten?

 

 

 

 

 

______________________________________________________________________________________________________________

 

Fortsetzung: Weitere Gründe, daß die Dichter lügen