Katherine Allen in der DDR
1988 habe ich Berlin zum erstenmal besucht. Wenn ich jetzt auf die Zeit zurückblicke, erkenne ich, wie glücklich ich bin, daß ich etwas erlebte und sah, was es jetzt nicht mehr gibt: Deutschland wie es vor dem Fall der Mauer war. Obwohl ich 4 Tage in Berlin geblieben bin, habe ich nur einen von jenen Tagen eigentlich in Ostdeutschland verbracht. Meine Mutter und ich wollten Ost-Berlin mit einer Reisetour ansehen. Ich erinnere mich an unseren Halt an der Grenze im großen Tour-Bus und an die schwer bewaffneten Offiziere, die uns befragten, wie wir durch Check-Point Charlie gefahren sind. Wie wir die Grenze überquert haben, hat jeder von uns unsere Pässe festgehalten. Meine Erinnerungen an Ost-Berlin sind alt, aber noch lebendig. Die Grauheit, die Verzweiflung und der Verfall vom Land waren unmißverständlich. Es schien eine sterbende Natur zu sein, die Luft hing schwer während unseres ganzen Besuchs. Das Bauwerk schien allen das Resultat einer verzweiflung gewesen zu sein. Autos haben dicken schwarzen Rauch von ihren lauten Motoren ausgestoßen. Sogar jene Monumente, die auf ihre Weise den kommunistischen Stolz auf den eigenen Weg, den das Land ging, darzustellen versuchten, schienen kleiner zu sein oder nicht so wichtig. Ich erinnere mich an die Überquerung auf dem Rückweg. Die Wachen haben böse und zum Erschreck ausgesehen. Sie lasen unsere Namen in den Pässen, die sie überprüften. Hunde haben geschnüffelt, der Bus wurde durchsucht, unter und auf dem wagen nachgesehen, ob es nicht eventuell Flüchtlinge gäbe. Es war eine lebhafte Erfahrung. Eine wahre Änderung jetzt zehn Jahre später, wenn es schwerfällt, sich zu erinnern und zu suchen, wo genau die Mauer gestanden hat.
Eine Änderung zum Besseren, wie ich glaube.