Das Ende

Am 22. April 1945 hat Goebbels seine letzte Rede "Im Falle von Gefahr" in Berlin gehalten. In dieser Rede hat sich Goebbels an die Berliner und die Nachwelt gewendet, als er versprochen hat, daß er und seine Familie in Berlin bis zum Ende bleiben würden. Er hat gefühllt, daß er ein Beispiel geben sollte, als er der Berliner zugeredet hat, in der Stadt zu bleiben und gegen "die Mongolen" zu kämpfen. Am selben Tag war die Familie im Bunker Hitlers umgezogen. In diesem Bunker hat der Führer nur zwei vertraute Mitarbeiter – Goebbels und Bormann. Goebbels hat sich schon aufgegeben, und hat sich nicht von den Ereignissen aufgeregt. Er hat mit seinen Kindern gespielt, hat ihnen laut Geschichten gelesen, und hat seines Tagebuch geführt. Aber im Bunker fuhr die Tragikomödie fort. Hitler fuhr fort nutzlose Befehle zu erteilen, während alles sah hoffnungslos aus.

Am 28. April konnte ein Luftwaffe Feldwebel sich durch den russischen Ring zu schlängeln. Er hat ein Sonderauftrag – der neue Luftwaffeführer Feldmarschall Greim hervorzuholen und Himmler zu verhaften. Er hat auch einige Briefe mit sich genommen. Einer von diesen war der Brief, den Magda ihrem Sohn Harald Quandt geschrieben hatte. Sie unterrichtet ihren Sohn über ihren Entschluß zusammen mit ihren Gatte und Kindern zu sterben, weil die Welt nach dem Tod Hitlers und dem Ende des Nazionalsozialismus keinen Wert haben wird und die Kinder würden in einer solchen Welt verderben. Wir erfinden auch von diesem Brief, daß am 27. April Hitler sein Goldparteiabzeichen auf seinem Aufschlag abgenommen hatte und es auf dem Kleid Magdas zuschnallt hatte. Das war das einzige mal, wenn Magda zu weinen gesehen wurde. Vielleicht wollte Hitler mit seiner Geste ihr zeigen, daß er sie für die erste Frau unter allen deutschen Frauen hielt? Wir konnen das Stolzgefühl der Magda verstehen, wenn wir an ihre feine erotische Beziehung mit ihrem "Führer" denken. Viele Leute, die im Bunker in den letzten Tagen des Drittes Reiches waren, haben ihr Verhalten als stolz und ruhig beschrieben. Sie hat den Vorschlag Goebbels, daß sie und die Kinder Berlin verlassen sollen, abgelehnt. Sie hat sich entschieden, das gleiche Schicksal mit ihrem Gatte und Hitler zu teilen. Mit dem Tod Hitlers, alles für sie hat seinen Sinn verloren. Magda war der Hitler-Mythe ihres Gattes zum Opfer gefallen, und konnte nicht aus ihrem Kopf die apokalyptische Vernichterungsbilder des Propagandaministers verwischen. Sie wußte auch, daß sie untrennbar mit Nazionalsozialismus verbunden waren, und könnten nicht die Vergeltung vermeiden. Zweifellos hat sie sich gefürchtet, das man mit dem Finger auf sie zeigen wird, als die Frau des Mannes, der der Ausrufer und Propagandist der Bewegung war. Sie hat den Tod gewählt, um ein Leben der Schande zu vermeiden. Was noch wichtiger ist, sie wurde überzeugt, daß das das Ende Deutschlands ist, daß Sklaverei und Sklavenarbeit die Zukunft des deutsches Volkes würden. Vielleicht diese letzte Überlegung hat sie veranlassen ihre Kinder mit sich im Tod zu nehmen. Sie hat keine Hoffnung mehr für die Zukunft Deutschlands, und folglich für die Zukunft ihrer Kinder.

Nach der Trauung von Hitler und Eva Braun, alles war klar. Die letzte Entscheidungen des Führers, und sein politisches Vermächtnis haben das Ende des Führers verzeichnet. Goebbels wurde von Hitler zum Reichskanzler ernannt. Der Führer hat ihm befohlen Berlin zu verlassen, aber Goebbels hatte sich entschieden mit seinem Führer zu sterben. Für den ersten mal in seinem Leben, sagte Goebbels, er konnte den Befehl des Führers nicht ausführen.

Am 30. April waren der Führer und Eva Braun Selbstmord begangen. Am nächsten Tag hat Goebbels seine letzte Telegramm zu Admiral Dönitz geschickt, wo er ihn über den Tod des Führers und seine Entscheidung Dönitz zum Reichspresident zu ernennen benachrichtete. Am Abend wurden die sechs Kinder getötet. Es gibt keine Zeugen, aber vielleicht wurden sie erst eingeschläfert, und dann mit einer tötlichen Injektion vergiftet. Einige Stunden später, um 20:30 Uhr, waren die Eltern Selstmord begangen und dann wurden angezündet. Die zwei Körper brannten in mitten des brennendes Reichshauptstadt, die Goebbels für Hitler erobert hatte, und für deren Schicksal Goebbels hat sich bis zum Ende seines Lebens verantwortlich gefühllt. Bald würde da keinen Reich und keine Reichshauptstadt mehr geben. In dieser deutschen Tragödie hat Goebbels gewiß einer von der Glanzrollen gespielt.